Übung: Menschenrettung aus Höhen und Tiefen

Nachdem die Feuerwehr Daun am Vormittag des Freitags, den 24.08.2018 bereits zwei Einsätze gefahren hatte, fand am Abend eine Übung statt. Zwei Übungsszenarien gab es im Bereich der Kläranlage Daun im Liesertal zu bewältigen.
Tanklöschfahrzeug (TLF) und Teleskopgelenkmast (TGM) bekamen als Lagemeldung mitgeteilt, dass das Gebäude des Klärwerks verqualmt und ein Arbeiter vermisst sei. Sofort wurde die Mannschaft vom Gruppenführer eingewiesen, der Angriffstrupp rüstete sich mit Pressluftatmern (Atemschutz) aus und ging zur Menschenrettung vor.
Da es in Teilen des Gebäudes stark verqualmt war, gestaltete sich die Suche schwierig. Letztendlich stellte sich heraus, dass die Person in einem nicht verqualmten Bereich des Gebäudes Zuflucht gefunden hatte.
Parallel dazu wurde von einem weiteren Trupp der Lüfter in Stellung gebracht. So konnte, nachdem eine Abluftöffnung geschaffen worden war, das Gebäude rauchfrei geblasen werden, so dass die Sicht besser und kein schädlicher Qualm mehr im Gebäude war.
Der verletzte Mitarbeiter wurde vom Angriffstrupp unverzüglich aus dem Gebäude gebracht. Hierbei erwähnte der Mitarbeiter, dass noch eine weitere Person im Gebäude sei, welche sich auf halber Höhe im Turm befindet.
Nun kam der TGM zum Einsatz, da die Person aufgrund der schwere ihrer Verletzung nicht selbstständig den engen Turm verlassen konnte.
Mit Hilfe des Rollgliss, eine Art Flaschenzug zur Personenrettung, der am Korb des TGM befestigt wurde, konnte der verletzte Mitarbeiter nach oben aus dem Turm durch die Dachluke herausgezogen werden.
Die zweite Gruppe, welche mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) arbeitete, bekam als Lagemeldung, dass ein Arbeiter in einem Kanalschacht liegt und dort aufgrund der vorhandenen Gase und des Sauerstoffmangels bewusstlos sei.
Ein Feuerwehrmann steig mit Atemschutz in den Schacht zur hilflosen Person hinab, während die übrigen Feuerwehrleute eine Sofortrettung (auch Chrashrettung genannt) vorbereiteten. Dies bedeutet, dass die Person so schnell wie möglich aus der Gefahrensituation gerettet wird, um ihr Leben zu erhalten, was hier aufgrund des fehlenden Sauerstoffs nötig ist.
In einem realen Einsatz wäre die Person nach ihrer Rettung dem Rettungsdienst übergeben worden, der sofort mit einer weiteren Versorgung begonnen hätte, um das Leben zu retten.
Sollte eine Sofortrettung nicht nötig sein, kann auch eine patientenschonendere Rettung durchgeführt werden, was anschließend geübt wurde. Hierzu wurden zwei Steckleiterteile mit einem Verbindungsteil zu einer Stehleiter zusammengefügt.
An diese konnte dann der Rollgliss angehängt und die hilflose Person schonend nach oben gezogen werden.